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Vogel des Jahres 2008
Der Turmfalke

Link zu Bildern des GNVU-Mitglieds Andreas Haag

Turmfalken-Männchen © Stefan Kohl
 
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SVS Medienmitteilung:
Der Turmfalke ist Vogel des Jahres 2008 des Schweizer Vogelschutzes SVS/BirdLife Schweiz.
Der Falke mit dem auffälligen Rüttelflug steht in der Schweiz auf der Liste der potenziell gefährdeten Vogelarten. Nahrung und Nistplätze fehlen ihm zunehmend. Je weniger Turmfalken in einer Region vorkommen, umso schlechter ist die Lebensraumqualität. Mit zielgerichteten ökologischen Ausgleichsmassnahmen und Nistkästen kann dem Turmfalken geholfen werden.
Fehlende Nistplätze
Bereits sein Name verrät, dass sich der Turmfalke gerne in der Nähe von Menschen aufhält. Vom Mittelland bis auf über 2000 Meter über Meer brüten Turmfalken. Als Brutplätze nutzen sie Nischen in Gebäuden, z.B. Kirchtürmen und Nistkasten an Scheunen aber auch alte Krähennester oder Felsnischen in den Alpen. Während die Verbreitung in den Alpen noch sehr gut ist, fehlen im Mittelland an den neuen Gebäuden häufig die nötigen Nischen oder Nistkasten.

Rüttelnd steht der Turmfalke über der Ackerfläche und sucht nach Mäusen. Die-ses Bild wird in der Schweiz immer seltener. Der kleine Falke hat für die Nah-rungssuche eine spezielle Flugtechnik entwickelt – den Rüttelflug.

Damit ist er in der Lage, in der Luft praktisch an Ort zu verharren. Dies erlaubt es ihm, die Umgebung gründlich nach allfälliger Beute abzusuchen. Doch genau damit hat er in den letzten Jahren immer mehr Probleme. An manchen Orten schaut er sich vergeblich nach Beute um. In vielen Ackerflächen fehlen Bunt- oder Rotationsbrachen, Wiesenstreifen oder Niederhecken mit Säumen in denen seine Beute wie Mäuse, Amphibien oder Reptilien leben kann.

Die Anzahl Turmfalken, die in einer Region vorkommen, zeigen daher die Qualität des Lebensraumes an, je weniger Falken es hat umso schlechter sind die Lebensbedingungen.

Turmfalken-Weibchen © Peter Buchner © Peter Buchner

SVS/BirdLife Schweiz fordert gezielten ökologischen Ausgleich
Der Turmfalke ist auf eine reich strukturierte Landschaft angewiesen. Insbesondere ist er von Brachen, artenreichen Wiesen, Hecken und Kleinstrukturen abhängig, wo er ein reiches Nahrungsangebot findet. Michael Schaad, Projektleiter Landwirtschaft beim SVS, ist überzeugt: „Ein dichtes Netz ökologischer Ausgleichsflächen ist deshalb für das Überleben des Turmfalken entscheidend.“ Der heutige Mangel an Strukturen muss durch Umlagerung von allgemeinen Direktzahlungen in ausreichende Zahlungen an konkrete ökologische Leistungen auf ausgeräumten Kulturlandflächen behoben werden. „Deshalb muss der Anreiz für die Bewirtschaftung von Brachen, Ackerschonstreifen und Hecken verstärkt werden. Damit der Turmfalke auch weiterhin zum Landschaftsbild der Schweiz gehört, müssen die ökologischen Direktzahlungen verstärkt werden“, so Schaad.
Turmfalken-Jungvögel © Hansruedi ÄschlimannTurmfalken-Männchen © Ruedi Äschlimann
© Hansreudi Äschlimann © Ruedi Äschlimann
Sowohl in Scheunen im Kulturland wie auch an höheren Häusern am Siedlungsrand können für Turmfalken Nistkasten aufgehängt werden. In Neubauten können so genannte Niststeine (welche es auch für andere Vogelarten gibt) direkt beim Bau in die Mauer integriert werden. Die rund 500 Sektionen des Schweizer Vogelschutzes SVS, die Natur- und Vogelschutzvereine in den Gemeinden, beraten Interessenten gerne dazu.

Porträt des Turmfalken:
Link zur BildLive Schweiz-Homepage

Material zum Turmfalken:
Das können Sie BirdLife Schweiz bestellen:

Interessante Links zum Turmfalken:
-
Turmfalken-Projekt der Schweizerischen Vogelwarte Sempach
- Turmfalken-Seiten des NABU
- Webcam der Stadt Zürich
- Förderungsprojekt Pro Riet St. Galler Rheintal (mit zwei Webcams)
- Artikel "Schweizer Bauer"
- Turmfalken-Puzzle
- Turmfalken-Seite des OV Hombrechtikon mit Turmfalken-Quiz